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Ja, aber!

Die Oberligaherren des MTV 1860 Altlandberg schlagen im ersten Saisonheimspiel die Vertretung des Bad Doberaner SV 90 vergleichsweise deutlich mit 33:26 (16:10), orientieren sich in der Tabelle wieder nach oben und können ihren Trainer dennoch nur mit erheblichen Einschränkungen glücklich machen.

Natürlich war beim Heimspielauftakt ein Sieg gegen Bad Doberan eingeplant. Erst Recht nach der selbstverschuldeten Niederlage gegen Usedom zum Saisonstart. Aber frei nach der Volksweisheit `Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen´ klaffen zwischen Plan und Planerfüllung immer noch 60 Spielminuten die überwunden und positiv gestaltet werden wollen. So gesehen haben die Altlandsberger Herren geliefert. Sie haben gewonnen und das auch noch mit einem ansehnlichen Vorsprung. Die Fans waren zufrieden und feierten die Mannschaft. Die Mannschaft war erleichtert und feierte die Fans. Am Ende feierten alle alle.

Wirklich alle? „So rund war die Sache nicht. Nach gutem Start konnten wir uns bis zur Pause zwar deutlich absetzen (16:10), beschränkten und aber allzu rasch auf bloße Ergebnisverwaltung, die nahtlos zu dem Bruch in Durchgang zwei führte.“ Worte des Altlandsberger Übungsleiters Tilo Leibrich, dem es sichtlich schwer fiel, den Erfolg zu genießen. Was eben auch daran lag, dass der weder so selbstverständlich und schon gar nicht so überzeugend daherkam, wie es der reine Blick auf das nackte Endergebnis vielleicht vorzutäuschen vermag.

Der so überzeugend wirkende 16:10 MTV-Vorsprung in Minute 31 schrumpfte jedenfalls nur 15 Minuten später auf 22:21 zusammen. Vor allem Bad Doberans Yan Vizhbovskyy schien nach Lust und Laune wirbeln zu dürfen und leider auch zu treffen. Vizhbovskyy erzielte allein fünf seiner insgesamt neun Treffer in dieser Phase, in der er auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste. Kein Wunder, dass MTV-Coach Tilo Leibrich heftig auf die Euphoriebremse tritt: „Erst nach dem Bad Doberaner Anschlusstreffer ging der berühmte Ruck durch unsere Mannschaft. Der beendete das Larifari zwar nicht komplett, reichte aber aus, um ganz klar zu machen, welches Team die Platte am Ende als Sieger verlassen würde.“

Und bei aller sicherlich berechtigter Trainer-Kritik: Zwei Punkte bei der Heimpremiere und das mit sieben Treffern Vorsprung können sich am Ende doch sehen lassen. Vor allem wenn man bedenkt, dass gerade die überaus effektive Bad Doberaner Aufholjagd deutlich macht, dass dieser Erfolg kein Selbstläufer gewesen ist, sondern erkämpft wurde. Dabei fallen auf MTV-Seite die neun Tore Phillip Gohls (darunter zwei von der Sieben-Meter-Linie) ebenso positiv auf, wie die sechs Ridha Trabelsis, der nach dem Usedom-Spiel mit sich selbst unzufriedener war, als es sonst jemand hätte sein können.

Es bleibt aber das trainerische Fazit, dass die Grün-Weißen trotz des Sieges wieder unter ihren Möglichkeiten agiert und es „versäumt haben, in der Liga ein noch deutlicheres Ausrufezeichen zu setzen. Es bedarf einer deutlichen Leistungssteigerung, um nicht gegen den BFC Preußen ein bitteres Erwachen erleben zu müssen.“ Tilo Leibrich und sein Co-Trainer Ben Heinekamp haben es in der Hand, bis zum kommenden Samstag dafür die nötigen Weichen zu stellen.

MTV:

Philipp Pohl (Tor), Emmanuel Frimpong (Tor), Phillip Gohl 9/2, Dominique Henschel 1, Stefan Kurth, Josip Perkovic 2, Fabian Plaul 2, Florian Riegler 6, Toni Schäl, Arian Thümmler, Ridha Trabelsi 6, Christian Untermann 2, Dominic Witkowski 5.

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