mtv1860_logo_homepage_white_shadow_web

In der roten Zone

Am kommenden Samstag (Anwurf: 19:30 Uhr) spielen die Drittligadamen des MTV 1860 Altlandsberg seit über einem Monat erstmals wieder in ihrer eigenen Erlengrundhalle, vor ihren treuen Fans. Die Mädels in grün-weiß werden deren Unterstützung auch brauchen, denn die Gegnerinnen sind die Damen des SV Henstedt-Ulzburg.

Illusionen helfen in der Regel nicht weiter. Beschönigungen auch nicht. Der Sieg gegen Wattenbek, das Unentschieden in Oyten, der Sieg gegen Travemünde zeigten zum Ende der Hinrunde, dass die MTV-Damen wieder in den Tritt kommen können. Die vergleichsweise knappe Niederlage gegen die HSG Jörl DE Viöl kurz vor Weihnachten war vor allem unglücklich. Die Niederlage gegen den Buxterhuder SV II zu Beginn des Jahres und der Rückrunde war aber wieder deutlich und unterstrich, dass die Bäume für die Altlandsberger Mädels auch im ersten Halbjahr 2018 nicht in den Himmel wachsen werden.

In den verbleibenden zehn Partien dieser verkorksten Saison haben die Schützlinge von MTV-Coach Sebastian Grenz daher eine hauptsächliche Aufgabe: den Klassenerhalt. Und dieses Ziel lässt sich auf dem Papier ziemlich exakt darstellen. Die MTV-Damen haben in der Hinrunde ihre Spiele gegen die in der Tabelle hinter ihnen liegenden Mannschaften (Wattenbek, Travemünde und Stade) gewonnen. Ihnen muss in der Rückrunde dasselbe gelingen. Das allein sichert zwar noch nicht den Klassenerhalt, aber es wäre ein enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Natürlich fügen sich die genannten drei Teams nicht einfach so in ein dem MTV geneigtes Schicksal. Travemünde zum Beispiel, das zu Beginn der Hinrunde zu Hause gegen Schwerin mit 11:24 aus der eigenen Halle gefegt wurde, hat das Rückspiel in Schwerin, wenn auch knapp, mit 26:25 gewonnen. Weil das höchstwahrscheinlich nicht das einzige Ergebnis dieser Art bleiben wird, sind, sagen wir mal, Bonuspunkte von enormer Wichtigkeit für die Altlandsberger Mission.

Womit wir bei der Partie vom kommenden Wochenende wären, denn Bonuspunkte gibt es nur gegen Mannschaften, gegen die der MTV in der Hinrunde eben nicht punkten konnte. In Henstedt unterlagen die Damen in grün-weiß deutlich mit 20:30. Henstedt-Ulzburg selbst verlor seitdem nur drei Partien; die gegen Buxtehude, gegen Viöl und gegen Frankfurt. Heute rangieren die HU-Damen hinter Buxtehude und Frankfurt auf Rang drei der Tabelle, wohlgemerkt nur zwei Punkte hinter den Tabellenführerinnen. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass sie diese Schlagdistanz zur Spitze ausgerechnet gegen den MTV nicht abreißen lassen werden wollen.

Das Gute für den MTV: Die Henstedterinnen rechnen auch nicht damit, dass sie ausgerechnet beim MTV verlieren könnten. Sicher, auf der reinen Verstandesebene wissen sie, dass grundsätzlich jeder gegen jeden verlieren kann. Aber ganz tief unten, im Bauch, glauben sie nicht daran. Das ist der erste Aspekt, aus dem sich eine Chance für die Altlandsbergerinnen erkennen lässt. Der zweite liegt darin begründet, dass die Altlandsbergerinnen, im Gegensatz zu den Gästinnen, nicht gewinnen müssen. Der SV Henstedt-Ulzburg zählt nicht zu den Teams, gegen die der eine oder andere Bonuspunkt errungen werden muss. Der dritte Aspekt ist schließlich der Spielort, die Erlengrundhalle. Die MTV-Mädels wissen, dass sie ihren Fans noch was schuldig sind. Bereits beim Hinspiel konnten sie die erste Hälfte der Partie mit 10:14 einigermaßen ausgeglichen gestalten, hatten zwischendrin auch schon mal ausgleichen können.

„Henstedt-Ulzburg mag uns in dieser Saison grundsätzlich über sein“, bestätigt der Altlandsberger Übungsleiter Sebastian Grenz. „Aber das wird uns am Samstag nicht davon abhalten mit all unserem Herzblut um jeden Ball, um jedes Tor, um jeden Punkt zu kämpfen. Gewonnen haben unsere Gäste erst, wenn sie nach 60 Minuten mindestens ein Tor vorne liegen. Wir werden alles daran setzen, dass zu verhindern. Denn zu verlieren haben wir nichts. Deshalb wollen wir gewinnen. Und wenn wir nicht gewinnen sollten, dann wollen wir unseren Gegnerinnen in jedem Fall einen sehenswerten Kampf bieten. Das ist das mindeste, das wir unseren Fans schuldig sind.“

Suche

Suche